Seit 1995 schwindet weltweit der Schadstoffgehalt der Atemluft, ohne dass sich die darauf zurückzuführende Sterblichkeit geändert hätte. Zwei Gründe werden diskutiert: Entweder hat die Qualität der Luftverschmutzung eine höhere Relevanz als die Quantität oder die Vorbelastung der Menschen ist so hoch, dass der Effekt besserer Luft in der Statistik nicht abgebildet wird.
Die Studie
Eine aktuelle Studie untersucht zwischen 1995 und 2016 für 380 Städte erhobene Daten, wie sich Luftverschmutzung auf die Sterblichkeit insgesamt auswirkt. Ein solcher Zusammenhang ist plausibel und deshalb wurde durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Europäische Union (EU) aktuell bereits noch niedrigere Grenzwerte vorgeschrieben.
Relevante Luftschadstoffe, die auch in der Studie untersucht wurden und von allen Messorte zur Verfügung stehen, sind Feinstaub und Stickstoffdioxid (NOx). Sie werden als wirkmächtige Auslöser für chronische Gesundheitsbeeinträchtigungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atemwegserkrankungen und neurologische Erkrankungen angesehen und deshalb direkt mit der durchschnittlichen Lebenserwartung vor Ort in Verbindung gebracht.
Kein Zusammenhang zwischen Luftqualität und Lebenserwartung
Doch die Auswertung ergab keinen direkten Zusammenhang zwischen Luftqualität und Lebenserwartung; die erwartete Besserung blieb aus. Die Forscher vermuten, dass die ältere Bevölkerung in vielen Regionen bislang noch nicht von der durchschnittlichen Verbesserung der Luftqualität profitiert oder dass nicht die Feinstaubbelastung insgesamt, sondern die Art der Feinstaubpartikel den Gesundheitsschaden bestimmt. Dazu passt auch eine weitere Studie, die festgestellt hat, dass sich Feinstaub aus Mikroplastik vorrangig in der Lunge anreichert. Als Quelle dafür identifizierte man neben Reifenabrieb, der direkt in die Luft übergeht, auch Plastik im Straßenmüll. Bei den Kunststoffen handelt es sich in erster Linie um Polyethylen (PE), aber auch um Polyvinylchlorid (PVC), Polyamid (Nylon) und Polyacrylat. Und woran kaum jemand denkt: Elektroautos produzieren mehr Reifenabrieb als Verbrenner, da sie aufgrund ihrer Batterie schwerer sind und aufgrund des höheren Drehmoments (schnellere Beschleunigung) mehr Reifenmaterial „abradieren“.
In ihrem Fazit fordern die Forscher der Studie zu Luftqualität und Sterblichkeit, dass einerseits noch bessere Daten zur Luftqualität erhoben werden. Nur so sei es möglich, die Wirkung von sauberer Luft auf die allgemeine Gesundheit besser zu verstehen. Nutzer des digitalen Asthma-Assistenten breazyTrack können schon heute tagesaktuell für ihren Aufenthaltsort die für ihre Atmung relevanten Luftschadstoffe und Reizstoffe Pollen, Feinstaub, NOx und Ozon einsehen. So erkennen sie nicht nur Risiken sondern vor allem auch das okay an belastungsarmen Tagen, für unbeschwerte Aktivitäten im Freien.