Robert-Koch-Institut (RKI) und Ständige Impfkommission (STIKO) empfehlen Menschen mit Asthma frühzeitige Impfung gegen Grippe (Influenza) und neue Corona-Varianten (COVID) sowie eine Überprüfung des Pneumokokken-Schutzes zur Vorbeugung einer Lungenentzündung.
Besonders für Menschen mit chronischen Lungenkrankheiten wie Asthma werden diese Schutzimpfungen empfohlen, um akute Verschlechterungen (Exazerbationen) der Grunderkrankung zu verhindern. Denn das Immunsystem ist mit der Abwehr einer Influenza- oder Corona-Infektion vollauf beschäftigt. Typische Abwehrreaktionen des Körpers auf die Vireninfektion sind verschleimte Atemwege und reduziertes Atemvolumen — ideale Bedingungen für eine nachfolgende zusätzliche (opportunistische) Infektion durch Pneumokokken-Bakterien.
Auf solche bakteriellen Sekundärinfektionen – nicht auf die Influenzaviren selbst – ist die Mehrzahl der Todesfälle durch die saisonale Grippe zurückzuführen. Risikopatienten wie Menschen mit Asthma sollten daher neben der Grippeimpfung auch eine Schutzimpfung gegen Lungenentzündung erhalten. Heutzutage zählt auch die Corona-Impfung zu den empfehlenswerten Vorsorgemaßnahmen. Menschen mit Asthma haben aufgrund ihrer vorgeschädigten Lungen ein erhöhtes Risiko für Komplikationen bei Infektionen der Atemwege. Sie sollten sich daher unbedingt gegen Corona, Grippe und Pneumokokken impfen lassen.
Die Sicherheit und Wirksamkeit einer Influenza-Impfung für Patienten mit Asthma ist aufgrund der vorliegenden epidemiologischen Daten für Kinder und Senioren gut belegt, aber auch für andere Altersgruppen liegen ebenfalls positive Hinweise aus retrospektiven Studien vor. Lediglich für junge Erwachsene kann sich die Empfehlung nur auf sehr wenige Studien stützen. In dieser Altersstufe war die Zahl der geimpften Menschen mit Asthma unter den Studienteilnehmern oder in den ausgewerteten Datensätzen zu gering, um eindeutige Aussagen treffen zu können.
Nach einer Empfehlung der Ständige Impfkommission (STIKO) für die Ärzteschaft können Patienten gleichzeitig gegen Influenza, COVID-19 und Pneumokokken geimpft werden. Ausdrücklich wird geraten Personen ab 60 Jahre und für Risikogruppen wie Menschen mit Asthma nach ihrem Impfstatus zu befragen. Mündige Patienten achten allerdings selbst darauf.
Wem das nicht gelingt, sind asthmakranke Kinder und Jugendliche. Hier sind die Eltern gefordert, den Impfstatus zu prüfen. Jetzt im Herbst ist eine zusätzliche Belastung durch Impfung und Pollenallergie besonders gering. Zwar gibt es bislang keine Hinweise auf eine wechselseitige Beeinflussung, doch fürchten viele Patienten die Doppelte Herausforderung fürs Immunsystem. Im Winter können sich wieder Kältereize und Feinstaubkonzentration in nebelfeuchter Luft als Zusatzrisiken bemerkbar machen.