Für Menschen mit Asthma ist die Planung der freien Tage etwas komplexer als für andere. Je nachdem, welcher Trigger im Verdacht steht, Attacken auszulösen, gilt es genau diese Risiken zu meiden. Niemand möchte seinen Urlaub in der Angst vor Asthmaanfällen verbringen.
Asthmaauslöser kennen und meiden
Der Urlaub ist „die schönste Zeit des Jahres“! Dieser Anspruch kann gelingen, wenn man die ideale Umgebung dafür findet. Gerade Menschen mit Asthma profitieren davon, ihren Aufenthaltsort nun frei wählen zu können und neben Stress und Alltagsbelastung auch externe Trigger für eine Asthmaanfälle zu meiden. Damit schwindet auch die Angst vor Atemnot wodurch sich die mentale Entspannung im Urlaub vertieft.
Der wirkmächtigste Trigger sind Allergene und Reizstoffe. Entweder landschaftsbezogene wie Pollen, Feinstaub in der Atemluft und andere Luftschadstoffe wie beispielsweise Ozon. Oder ortsbezogene wie Tierhaare und Milben (Hausstaub), Stäube und Tabakrauch, Schimmel manchmal auch exotische Nahrungsmittel. Ideal sind also gut durchlüftete Landschaften ohne Pollenbelastung mit einer sauberen Unterkunft ohne Raucherzimmer und Haustiere.
Neues Allergikersiegel informiert Urlauber
Die am besten durchlüfteten Landschaften sind flache Inseln. So schmückt die Nordseeinseln Borkum und Helgoland ein Zertifikat der European Center for Allergy Research Foundation (ECARF). Das wechselhafte Reizklima stimuliert das Immunsystem, die jod- und salzhaltige Luft unterstützen eine bessere Atmung. Inzwischen haben sich dort auch viele Unterkünfte auf die speziellen Ansprüche von Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen eingestellt. Das selbst gilt auch für andere Inseln in Nord- und Ostsee.
Wer wärmere Umgebung in Europa bevorzugt kann die Kanaren besuchen. Die sind zwar nicht flach, doch weht hier ein steter Wind und die Vulkankegel werden gleichmäßig umströmt. Die Belastung der Atemluft mit Pollen und Feinstaub ist entsprechend gering. Der umgebende Atlantik wirkt als Wärmepuffer und so steigt die Temperatur auch im Hochsommer nur selten über 25 bis 30°C.
Als Alternative bietet sich ein Urlaub in den Bergen an. Auch im Schwarzwald, den Bayrischen und Thüringer Wald oder im Harz und im Sauerland hat die ECARF Urlaubsregionen zertifiziert. Ein weiterer Vorteil dieser Urlaubsregionen: Der Tagesablauf ist in den Bergen meist agiler als am Strand und man trainiert dabei Kreislauf und Atmung. Das Hochgebirge ist allerdings keine gute Option, denn einerseits wird die Luft mit steigender Höhe dünner und stellt somit pro Atemzug weniger Sauerstoff bereit, andererseits kann es in der Höhe auch im Sommer überraschend kalt werden. Bei Wind und kühler Umgebung sinkt die „gefühlte Temperatur“ deutlich unter den Thermometerwert; der Körper reagiert mit frösteln und das kann bereits eine Asthmaattacke auslösen.
Urlaub, Sport und gesunder Ehrgeiz
Sport im Urlaub ist prinzipiell ein prima Konzept, denn jetzt kann man die Aktivität frei im Tagesablauf platzieren. Man beginnt damit, wenn man hinreichend ausgeruht ist und sich fit fühlt. Doch gerade Menschen mit Asthma sollten dabei übermäßigen Ehrgeiz und infolgedessen Überanstrengung vermeiden. Dabei wirkt Hitze für den Körper wie Sport, denn die Wärmeregulation fordert die Physiologie maximal — und kann Anstrengungsasthma auslösen. Insofern ist für Menschen mit Asthma die Wahl des geeigneten Reiseziels der erste, wichtige Schritt für optimales Urlaubsvergnügen. Wer ein Ziel in Deutschland oder Österreich wählt kann, kann weiterhin den Service seines digitalen Assistenten nutzen und sich täglich über Luftschadstoffe und AsthmaWetter vor Ort informieren. Je nach tagesaktuellem Risiko und persönlicher Vorliebe kann man dann den idealen Urlaubstag planen.